Spielarten beim Carambolage-Billard

Da die Grundvariante des Carambolage-Billards - die sogenannte "Freie Partie" - Könner früher oder später vor keine allzu großen Herausforderungen mehr stellt und Serien von mehreren Hundert oder gar Tausend Karambolagen möglich sind, hat man im Laufe der Zeit zusätzliche, schwierigere Disziplinen entwickelt. Diese Spielarten haben alle ihren eigenen Reiz und sind wunderbar unterschiedlich voneinander.

 

Zu unterscheiden sind (in aufsteigender Schwierigkeit) folgende Spielarten:

Freie Partie

Die Grunddisziplin und einfachste Spielart. Für eine gültige Karambolage muss der Spielball die beiden anderen Bälle berühren ohne sonstige Erschwernisse. Eine Ausnahme bilden die Eckenabstriche. Liegen die beiden anzuspielenden Bälle innerhalb eines Eckenabstrichs, so darf man dort nur eine Karambolage ausführen. Bei der nächsten Karambolage muss einer der anzuspielenden Bälle den Eckenabstrich verlassen (darf aber wieder in diesen zurückrollen).


Cadre

Bei den Cadre-Spielarten wird das Billard durch feine Kreidestriche in Felder aufgeteilt, in denen dann nur eine gewisse Anzahl an Karambolagen ausgeführt werden darf. Auf dem Turnierbillard unterscheidet man Cadre 35/2 (9 Felder, Abbildung) und Cadre 52/2 (6 Felder). Hier wird jedes Feld dann so behandelt wie der Eckenabstrich in der freien Partie. Auf dem Matchbillard haben diese Spielarten aufgrund der Abmessungen des Tisches andere Bezeichnungen, nämlich Cadre 47/2 bzw. 71/2.


Einband

In dieser Disziplin muss der Spielball, bevor er den zweiten der beiden anzuspielenden Bälle trifft, mindestens eine Bande getroffen haben. Obwohl dadurch die Schwierigkeit deutlich erhöht ist, wurden auch hier schon Serien von über 100 Punkten oder mehr gespielt. Die Topathleten machen im Durchschnitt etwa 10 Punkte oder mehr pro Aufnahme.


Dreiband

Es ist die schwerste und oft auch als "Königsdisziplin" bezeichnete Spielart. Beim Dreiband muss der Spielball mindestens dreimal eine Bande berührt haben, bevor er den letzten der beiden anzuspielenden Bälle trifft. Hierbei sind auch Mehrfachkontakte ein und derselben Bande zulässig. Da diese Spielart teils spektakuläre Lösungen mit erstaunlichen physikalischen Effekten hervorbringt und es zu einem deutlich schnelleren Wechsel der beiden Spieler kommt, ist diese Spielart heutzutage sehr beliebt.


Neben diesen klassischen und am weitesten verbreiteten Carambolage-Disziplinen gibt es noch diverse weitere Disziplinen. Die beiden wichtigsten davon sind:

 

Billard Artistik

Hierbei handelt es sich um eine sehr spektakuläre Disziplin mit zum Teil extrem hohen Effekten, bei der 100 vorgegebene Figuren in jeweils max. drei Versuchen von den Spielern zu lösen sind.

 

Vierball

Hierbei handelt es sich um eine Carambolage-Variante mit einem zusätzlichen, meist blauen Ball. Ziel ist auch hier jeweils die Carambolage, die aber unterschiedliche Wertigkeiten hat.