Fachbegriffe

Wie in jeder anderen Sportart auch gibt es beim Billard eine ganze Reihe an Fachbegriffen. Manche davon sind weitgehend selbsterklärend, andere wiederum kann man ohne Erklärung kaum verstehen. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die am häufigsten vorkommenden Bezeichnungen:

Abschlagwinkel

Verhalten des Balles nach der Bandenberührung oder nach einer Ballberührung. Gemessen wird der Winkel

zwischen der Bande bzw. Tangente an Ball II und einer gedachten Linie in Laufrichtung des Spielballes.

 

Amerikanische Serie

Enge Serienführung in der Freien Partie. Der Spieler treibt die beiden Objektbälle an der Bande entlang rund um den Tisch. Prinzipiell unterscheidet man zwei verschiedene Techniken, die „Treibserie“ und das „Dreier-System“.

 

Amorti

Besondere Stoßart, bei der der Ball II besonders voll getroffen wird. So kann die Stoßkraft und etwaiges Effet intensiv auf Ball II übertragen und dennoch Ball I ruhig gehalten werden. Dieser wird sozusagen "abgetötet".

 

Anker

Markierter Bereich des Matchbillards in der Spielart Cadre an den Endpunkten der Cadre-Linien. In diesen

Feldern gelten die Beschränkungen wie in den eigentlichen Cadre-Feldern.

 

Anfangsball

Immer gleich aufzusetzende Stellung, mit der eine Partie von Spieler 1 begonnen wird. Spieler 2 spielt diese Stellung in der letzten Aufnahme als sogenannten Nachstoß (entfällt teilweise z.B. beim Satzsystem).

 

Aufnahme

Wenn jeder der beiden Spieler einmal an der Reihe war ist eine Aufnahme beendet.

 

Ball I, II, III

Innerhalb der Partie gilt stets: Ball I = Spielball, Ball II = in der Karambolage zuerst getroffener Ball und Ball III = in der Carambolage zuletzt getroffener Ball.

 

Bandenabschlag

Von der Profilierung und der Materialqualität bestimmte Art und Weise wie der Ball von den Banden weitergeführt

wird.

 

Bock

Haltung der Führhand für das Queue beim Stoß (beim Rechtshänder ist dies die linke Hand).

 

Brett

Kurzform für den Billardtisch.

 

Brücke

Hilfsmittel, das dem Spieler auf dem Matchbillard zur Lösung schwer zugänglicher Positionen dienen

kann.

 

Cadre

Erschwerte Spielart, wobei das billard durch feine Kreidestriche in 6 oder 9 rechteckige Felder unterteilt

wird. In jedem Feld gilt die Beschränkung analog dem Eckenabstrich bei der Freien Partie. Je nach Disziplin

sind ein oder zwei Carambolagen in jeweils einem Feld erlaubt (siehe auch Spielarten).

 

Carambolage

Bezeichnung für das Billardspiel schlechthin (in Abgrenzung zu dem sog. Poolbillard). Aber auch eine

Bezeichnung für die regelgerechte Begegnung von Ball I mit den beiden Objektbällen.

 

Carotte

Eine dem Gegenspieler absichtlich hinterlassene Ballfigur mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Diese taktische

Abwehrmaßnahme spielt insbesondere beim Dreiband eine größere Rolle.

 

Contraeffet

Ein der Laufrichtung entgegengesetztes Effet.

 

Dessin

Stoßbild bzw. Lösungsmöglichkeit für eine Stellung.

 

Diamanten

Markierungen in den Holzbanden des Billards. Sie unterteilen die Längsbanden in acht und die kurzen Banden

in vier gleiche Abschnitte.

 

Diamantensystem

Berechnungssystem, das dem Spieler die Berechnung eines Anspielpunktes an der Bande mithilfe von den in der Bande eingelassenen Diamanten ermöglicht.

 

Dreiband

Eine Spielart, in der nur Karambolagen anerkannt werden, bei denen der Ball I vor Erreichen des Balles

III mindestens drei Bandenberührungen hatte.

 

Drittelspiel

Taktische Spielführung, die sich bewusst auf die Räume in den Kopfenden des Billards richtet.

 

Druckstoß

Besondere Stoßtechnik, die insbesondere beim Dreiband angewendet wird: Durch einen druckvollen Stoß bei gleichzeitig sehr vollem Ball II-Treff wird größtmögliches Effet über mehrere Banden mitgegeben. Auch als "Aufzieher" bezeichnet.

 

Durchschnitt

Quotient aus Anzahl erzielter Punkte und den Aufnahmen.

 

Durchstoß

Regelwidrige Stoßausführung, bei der Ball I und II einander berühren, während Ball I noch vom Queue

geführt wird.

 

Eckenabstrich

Markierte Felder in den Ecken des Billards (Dreieck) in der Disziplin Freie Partie. Näheres unter Spielarten.

 

Effet

Seitliche Rotation des Balles um seine vertikale Achse, die durch seitliches Treffen des Balles erreicht wird. Hierdurch kann insbesondere der Abschlagwinkel des Balles an der Bande beeinflusst werden.

 

Einband

Eine Spielart, in der Carambolagen anerkannt werden, bei denen der Ball I vor Erreichen des Balles III

mindestens eine Bandenberührung hatte.

 

Einstellung

Im Spielverlauf gezielte Plazierung der Bälle, die eine definierte Fortsetzung des Spiels erlaubt.

 

Fuchs

Glücklich erzielter Punkt. Regional unterschiedlich z.B. auch als Schwein oder Sau bezeichnet.

 

Freie Partie

Eine Spielart, in der Carambolagen nur der Beschränkung des Eckenabstriches unterliegen.

 

Holer

Eine Stoßart, bei der Ball I durch Effet nach der Karambolage mit Ball II entgegen der gespielten Laufrichtung

zu Ball III geführt wird. Nach erfolgreicher Ausführung sollten sich alle Bälle in gezielter Einstellung

befinden.

 

Kickser

Unbeabsichtigtes Abgleiten des Queues an Ball I (häufig durch fehlende/falsch verwendete Kreide oder technische Stoßfehler).

 

Kickszone

Kleine Randzone von Ball I, in der das Abgleiten des Queues vom Ball besonders wahrscheinlich

ist.

 

Kopfstoß

Sammelbegriff für Stöße, bei denen das Queue steil von oben auf Ball I trifft.

 

Massee (franz.)

Eine Form des Kopfstoßes, bei der Ball I zugleich vor- und setlich laufen soll (Bogen).

 

Nachläufer

Eine Stoßart, bei der Ball I durch hohes Anspielen nach der Carambolage mit Ball II weiterhin in gespielter

Laufrichtung (nachlaufen) zu Ball III geführt wird.

 

Nachstoß

Letzte Aufnahme einer Partie. Diesen Nachstoß führt der Spieler aus, der nicht begonnen hatte.

 

Peitschenstoß

Besondere Form des Rückläufers, der in das Kunststoßprogramm gehört.

 

Pique

Besondere Form des Kopfstoßes, wobei der Ball I einen Vor- und einen Rückwärtslauf ausführt.

 

Piston

Spitze des Queueoberteils. Sie ist zur Aufnahme des Leders bestimmt.

 

Points

Erzielte Karambolagen während einer Aufnahme.

 

Press

Kontaktstellung von Ball I mit einem anderen Ball.

 

Rückläufer

Durch Anspielen des Spielballes unter der Mitte läuft dieser nach dem Kontakt mit Ball 2 in Richtung des Spielers zurück.

 

Schnabel

Der Teil des Queues von der Führhand bis zur Spitze.

 

Strichserie

Enge Ballführung entlang der Strichlinien im Cadrespiel. Jeweils Ball I und ein weiterer Ball befinden sich

in unterschiedlichen Feldern, so dass hohe Punktzahlen erzielt werden können (ähnlich der amerikanischen

Serie).

 

Tempo

Allgemein die Geschwindigkeit der Bälle. Insbesondere die methodisch erzielte Laufgeschwindigkeit der Bälle um ein gewisses Ziel zu erreichen, z.B. die Vereinigung der drei Bälle.

 

Vorbänder

Eine Stoßart, bei der zuerst mind. eine Bande angespielt wird.